*Homer singt dem lauschenden Volk*

Zustand der Bildtafel vor der Restaurierung
Temperafarben auf Gips, 21,5 × 42 × 2,3 cm
© Klassik Stiftung Weimar
*Der Cid, die huldigenden Mauren an den König weisend*

Zustand der Bildtafel vor der Restaurierung 
Temperafarben auf Gips, 23,7 × 45,3 × 2,3 cm 
© Klassik Stiftung Weimar
*Gleichnis vom barmherzigen Samariter*

Zustand vor der Restaurierung
Tempera auf Gips, 25,7 × 43,6 × 2,0 cm
© Klassik Stiftung Weimar

Homer singt dem lauschenden Volk

Zustand der Bildtafel vor der Restaurierung
Temperafarben auf Gips, 21,5 × 42 × 2,3 cm
© Klassik Stiftung Weimar

Der Cid, die huldigenden Mauren an den König weisend

Zustand der Bildtafel vor der Restaurierung
Temperafarben auf Gips, 23,7 × 45,3 × 2,3 cm
© Klassik Stiftung Weimar

Gleichnis vom barmherzigen Samariter

Zustand vor der Restaurierung
Tempera auf Gips, 25,7 × 43,6 × 2,0 cm
© Klassik Stiftung Weimar

Eine Schenkung, die Rätsel aufgibt

Eine Kunsthistorikerin und eine Restauratorin laden ein zur Spurensuche

Juni 2019: Die Klassik Stiftung Weimar erwirbt mit Unterstützung der Weimarer Kunstgesellschaft drei Gipstafeln mit Malereien. Diese zeigen in verkleinerter Form Szenen der Wandbilder aus dem Herderzimmer im Weimarer Schloss. Trotz Beschädigungen weist ihr Erscheinungsbild, vor allem der vergoldete Rahmen, darauf hin, dass ihnen einst eine besondere Bedeutung zukam. Der Forschung sind die Bildtafeln jedoch bisher nicht bekannt.

Wer hat sie gemalt? Wofür sind sie entstanden? Welcher Zusammenhang besteht zwischen den Bildtafeln und den Wandbildern im Herderzimmer?

Diesen und weiteren Fragen gehen eine Kunsthistorikerin und eine Restauratorin anhand dreier Thesen auf den Grund. Folgen Sie ihnen auf dieser Spurensuche und forschen auch Sie nach der Entstehung der drei Bildtafeln.

Warum entstanden die Bildtafeln?

3 Thesen als mögliche Erklärung

01

Entwürfe zur Ausführung der Wandbilder ?

Die Bildtafeln entstanden als Entwurfsskizzen für die Abstimmung über Material und Farbwirkung zwischen Künstler und Auftraggeber oder als Anleitung für Gehilfen – gleich einem Modell en miniature.

02

Kopien nach Vollendung der Wandbilder ?

Die Bildtafeln entstanden als Kopien nach Fertigstellung der Wandbilder, um die dargestellten Szenen auch außerhalb des Herderzimmers vorzuführen – zur näheren Betrachtung und Präsentation im privaten Bereich, als Verweisobjekte auf Verdienste der großherzoglichen Familie oder als Geschenk.

03

Studienmaterial zur Maltechnik ?

Die Bildtafeln entstanden als Studienmaterial für maltechnische Versuche, denn seit dem frühen 19. Jahrhundert experimentieren Künstler vielfach, um die Farbwirkung und Haltbarkeit von Wandmalereien zu verbessern.

Was denken Sie? Begleiten Sie uns bei der Recherche!

Zustand nach der Restaurierung

*Homer singt dem lauschenden Volk*
*Der Cid, die huldigenden Mauren an den König weisend*
*Gleichnis vom barmherzigen Samariter*

Homer singt dem lauschenden Volk

Der Cid, die huldigenden Mauren an den König weisend

Gleichnis vom barmherzigen Samariter

Haben Sie eine Antwort gefunden? 

Es gibt für alle drei Thesen ein Für und Wider. Nach dem derzeitigen Kenntnisstand können wir die Frage nicht eindeutig beantworten.

Entwürfe zur Ausführung der Wandbilder 

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  • große Übereinstimmungen der Darstellungen
  • große Übereinstimmung der Materialien und des Farbauftrags
  • verschieden gestaltete Rahmung als Hinweis auf noch offene Gestaltungsfragen
  • Vorlagepflicht für alle künstlerischen Entwürfe und Änderungen bei Maria Pawlowna
  • Erwähnung von Proben, Fresko- und Farbskizzen in den Quellen

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  • jeweils unterschiedlicher Aufbau der Malschichten bei den drei Bildtafeln und auch gegenüber den Wandbildern
  • hellere Farbigkeit der Bildtafeln
  • keine direkte Erwähnung in den historischen Quellen

Kopien nach der Vollendung der Wandbilder

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  • große Übereinstimmung in der Ausführung, vor allem in der Maltechnik
  • aufwendige Schmuckrahmung der Bildtafeln

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  • Darstellungen im Detail nicht identisch
  • jeweils unterschiedlicher Aufbau der Malschichten bei den drei Bildtafeln
  • „flüchtiger“ Malstil bei den Bildtafeln
  • verschiedene Schmuckrahmung
  • keine Hinweise in den historischen Quellen

Studien zur Maltechnik

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  • verschiedener Aufbau der einzelnen Malschichten
  • im 19. Jahrhundert Wiederaufleben der Freskomalerei, verbunden mit maltechnischen Experimenten
  • Maria Pawlownas Interesse an kunsttechnologischen Neuerungen
  • Gustav Jägers geringe Erfahrung mit Wandmalerei
  • unterschiedliche (malerische) Rahmung, teilweise nur angedeutet

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  • Verwendung von sehr ähnlichen Farben
  • „Experiment“ nur im Bereich der Grundierung
  • Ausführung auf Gipstafeln und nicht auf Putzproben
  • aufwendig vergoldete Schmuckrahmen der Bildtafeln
  • Gustav Jägers Zusammenarbeit mit dem Wandmalerei-Experten Bernhard Neher